Auch für die Energiepreise gilt: Herrschaftswissen macht reich.
Letztendlich geht es bei diesem Beitrag um Energiekosten. Aber ich erlaube mir einen längeren Vorspann, weil mir die Zusammenhänge wichtig sind.
Haben Sie sich auch schon einmal gefragt, warum die Einkommen aus unselbständiger Arbeit immer so gerade ausreichen, ein halbwegs anständiges Leben zu führen? Diese Regel gilt unabhängig von gigantischen Technologiesprüngen, ständigen Produktivitätssteigerungen, atemberaubenden Fortschritten in der Forschung. Eigentlich sollte man doch meinen, die sog. „Unter- und Mittelschicht“ müsste daran partizipieren, und zwar kräftig! Sie tut es aber nur marginal.
Dass dies so ist, daran ist keine Verschwörung schuld. Diejenigen, die sich bereichern, tun das weil sie es können. Ich meine die international agierenden Personen und Firmen. Eine Gesetzesübertretung ist dabei nicht nötig, um sich phänomenal zu bereichern. Und zwar mehr und mehr. Die Hersteller von Luxusyachten kommen gar nicht hinterher, die Zahl komfortabler Zweit- Dritt- oder noch-mehr-Wohnsitze wächst und wächst.
Der sog. „einfache Bürger“, ob nun unselbständiger Arbeitnehmer oder auch Kleinunternehmer, hält sich zwangsläufig an geltende nationale Gesetze. Daraus auszubrechen ist ihm in der Regel nicht möglich, weil ihm entsprechende Verbindungen fehlen. Richtig „Geld machen“ kann man jedoch nur international.
Die einfachste Methode ist mir seit Jahrzehnten bekannt: Ein Unternehmen hat z. B. fünf Werke in fünf Ländern. In denjenigen Ländern, in denen die höchsten Ertragssteuern fällig werden entscheidet man sich, ganz wenig Gewinn zu machen. Das steuert man über interne Verrechnungspreise. Diese Verrechnungspreise werden in der zentralen Geschäftsleitung festgelegt und auf diesem Wege schreibt man den einzelnen Werken vor, zu welchen internen Preisen sie an die Zentrale liefern müssen. Und so werden dann die Waren aus den Werken mit hoher Ertragssteuerlast verteuert und die Gewinne fallen in den Ländern an, in denen man wenig Ertragssteuern zahlen muss. Solche Firmensitze findet man dann in der Karibik, in EU-Staaten wie Malta, den Niederlanden oder Luxemburg. – Noch einfacher geht diese Gewinnverschiebung, wenn man ausländische Tochterunternehmen, bei denen die Ertragssteuerlast hoch ist, mit Lizenz- oder Entwicklungskosten belastet, die dann den Ertrag schmälern oder ganz verschwinden lassen.
In den Nachrichten tauchen Meldungen über derartige Praktiken auf als wären sie neu. Aber, wie gesagt, ich kenne sie seit vielen Jahren. Das Bemerkenswerte daran ist: Sie sind legal.
Das große Abkassieren durch Internationalität begann schon in den sechziger- siebziger Jahren. Durch die Verlagerung sog. „einfacher Arbeiten“ ins Ausland. Einfaches Rezept: Kaufe ein T-Shirt für 1 € in China oder Bangladesh und verkaufe es nicht etwa für das Doppelte in Deutschland, sondern nur 10 oder 20 % billiger als es ein deutscher Hersteller tun kann. Das reicht um die deutsche Produktion abzuwürgen und einen astronomischen Gewinn einzufahren. Gleiches gilt für andere Verbrauchsgüter, Spielzeuge und dergl. mehr. Deutschland ist seit dieser Zeit gezwungen, technologisch immer an der Spitze mitzuspielen, denn für „einfache“ Arbeiten sind die deutschen Löhne zu hoch. Wie viele Jahre diese Rechnung noch aufgeht, bevor es ein böses Erwachen gibt, bleibt abzuwarten. So taumeln wir dem Risiko eines nachhaltigen wirtschaftlichen Abschwunges konzeptlos entgegen, immer in der Hoffnung „es wird schon gutgehen!“ Der Technologietransfer, den Deutschland über Jahrzehnte betrieben hat, trägt Früchte und irgendwann ist nichts mehr zu transferieren, weil die Empfängerländer diese Technologien selbst beherrschen.
In der Verwaltung des Mangels sind wir „Spitze“. Das Sozialbudget ist gigantisch und die Zahl der Menschen, die von staatlichen Leistungen abhängig sind, steigt immer mehr. Die einfache Erklärung ist: Das Gros der Parlamentarier in Bund und Ländern kennt sich mit der Verteilung von Steuermitteln erheblich besser aus, als mit der Herstellung adäquater Wettbewerbsbedingungen für die Wirtschaft. Dieses Missverhältnis ist für den deutschen Staat auf Dauer brandgefährlich. Ein wesentlicher Grund für dieses Missverhältnis liegt in der Bevorzugung von Beamten und Mitarbeitern des öffentlichen Dienstes bei der Vergabe parlamentarischer Mandate in Bund und Ländern. Genauer gesagt: Nur Beamte und öffentliche Angestellte können solch ein Mandat „gefahrlos“ anstreben, weil sie keine Nachteile befürchten müssen, wenn das Mandat beendet wurde. Dafür sorgen in Bund und Ländern lückenlos die sog. „Rechtsstellungsgesetze“. Sie stellen sicher, dass nach Ablauf des Mandats der Professor wieder seinen Lehrstuhl einnimmt, der Lehrer wieder bei seinen Schülern ist, der Richter wieder Recht spricht und der Polizist wieder für Ordnung sorgt. Aber was ist mit Leuten aus der freien Wirtschaft, egal ob Arbeitnehmer oder Unternehmer? Wenn deren politisches Mandat abläuft, erhalten sie pro Jahr des Mandates gerade einmal einen Monat Übergangsbezüge. Das ist so gut wie nichts, wenn man sich als Arbeitnehmer einen neuen Job suchen muss, eine Familie zu ernähren und eine Hypothek oder Miete zu bezahlen hat. Mit anderen Worten: Ein politisches Mandat ist für sie ein unübersehbares Risiko und deswegen ist es allzu oft außer Reichweite.
Eine Sondergruppe bilden übrigens die Juristen im Parlament. Sind sie nicht sowieso Staatsbedienstete sind es in der Regel Anwälte. Für Sie ist ein Mandat höchst erstrebenswert und sie erlangen es auch leichter als andere. Ihr Rat ist in allen Parteigliederungen hochwillkommen, sie sind als Mandatsbewerber terminlich flexibler, sie können ihre Kanzlei während des Mandats fortführen und werden als Anwalt erheblich bekannter und attraktiver, auch nach Ablauf des Mandats. Wen wundert es also, wenn wir ein Parlament aus Beamten, anderen Mitarbeitern des öffentlichen Dienstes und Rechtsanwälten haben? Übrigens: Wenn dort als Berufsbezeichnung von Abgeordneten „Geschäftsführer“ auftaucht, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es sich um den Geschäftsführer einer Krankenkasse oder einer anderen öffentlichen Einrichtung handelt, nicht etwa um einen Geschäftsführer aus der freien Wirtschaft.
Es handelt sich in allen Fällen um ehrenwerte Berufe. Nur, wie man in der freien Wirtschaft Geld verdient, wie man günstige Wettbewerbsbedingungen schafft, wie man Arbeitsplätze schafft und erhält – genau davon haben Angehörige dieser Berufsgruppen in der Regel nicht viel Ahnung. - Vor einigen Jahren bewarb sich ein Unternehmer um ein politisches Mandat. Ein Mann, der in der Region hunderte von Arbeitsplätzen geschaffen hatte. Gewählt wurde allerdings ein Pfarrer.
Bleiben wir aber beim Budget des nationalen Steuerbürgers. Während bei reichen Menschen die Kosten des Grundbedarfs für Essen und Wohnen, Heizung und andere Energiekosten einen kleinen Bruchteil der Ausgaben ausmachen (die „richtigen“ Kosten verursachen Zweitwohnsitze, Yachten, Luxusurlaube und dergleichen) steht dem durchschnittlichen Steuerbürger „das Wasser ständig bis zum Hals.“ Er hat nur die Wahl hart zu arbeiten oder in größte Not zu geraten.
Wir sind in der glücklichen Lage, dass die Kosten für Lebensmittel nur einen kleineren Teil unseres Einkommens in Anspruch nehmen. Wirklich hoch sind die Kosten für Miete oder Wohneigentum und für Energie. Dabei will ich mich hier auf die Energiekosten konzentrieren. Die Kosten für Heizung und Elektrizität machen mehrere hundert Euro pro Monat aus, hinzu kommen in der Regel Treibstoffkosten für das Privatfahrzeug. Dies ist ein sehr hoher Betrag, wenn man bedenkt, wie gering das frei verfügbare Einkommen ist.
Man vergisst bei einer solchen Betrachtung oft, dass Energie eigentlich „Gott-gegeben“ ist, nämlich umsonst. Frühen Menschen und auch noch heute manchen Waldbauern, wäre es nicht in den Sinn gekommen, nach Kosten für Energie zu fragen. Fehlte Brennmaterial wurde Holz gesammelt oder es wurden Bäume geschlagen. - Energiekosten ergeben sich in der Neuzeit aus Gewinnsucht. Der Adlige hinderte die Bevölkerung am Holzeinschlag, andere Stammesfürsten errichteten Zäune um Ölquellen und stellten Wachen auf. „Diese Quelle gehört mir“, obwohl sie umsonst aus der Erde kam.
Das Bevölkerungswachstum und die Industrialisierung taten ein übriges, dass die natürlichen Ressourcen, die sich in der Reichweite des Bürgers befanden, nicht mehr ausreichten. Damit war man auf eine zuverlässige Belieferung mit Energie angewiesen, wollte man im Winter nicht erfrieren. Der Zwang für Energie zu zahlen, ohne jede Wahlmöglichkeit, war geboren und wurde rasch ausgedehnt: Der Zwang das öffentliche Wassernetz zu nutzen, der Zwang zur Kranken-, Renten- Arbeitslosen- und Pflegeversicherung, der Zwang Rundfunkgebühren zu entrichten usw. usw. Ich zähle diese Abgaben auf, ohne auf deren Sinnhaftigkeit einzugehen. Mein Blickwinkel ist die zunehmende Marginalisierung des frei verfügbaren Einkommens. Der Steuerbürger hat nicht die Wahl, er muss zahlen, während internationale Firmen die Schlupflöcher der Welt nutzen.
Und diesem Treiben sollen Studienräte, Grundschullehrer, Pastoren, Sozialarbeiter in den Parlamenten Einhalt gebieten? Wohl kaum. Wie schon gesagt: Man ist sehr gut in der Lage Steuern und Abgaben zu erfinden, allerdings weniger in der Lage das Volksvermögen zu mehren.
Wenn man nur über ein knappes monatliches Budget verfügt, sind einige hundert Euro für Energiekosten ein erheblicher Betrag. Der Steueranteil am Benzin beträgt zur Zeit rund 70 %, am Strom beträgt der Anteil von Steuern und Abgaben über 54 %. Auch die Beschaffungskosten für Erdgas betragen unter 50 % des Gesamtpreises. Es ist zu erwarten, dass die Abgaben auf Energiekosten noch wesentlich steigen. Im Klartext heißt das auch: Die Strom- und Heizungskosten sind längst von den tatsächlichen Beschaffungskosten abgekoppelt, weil sie durch Zwangsabgaben erweitert wurden, die einen Steuer-ähnlichen Charakter haben. Nicht mehr der tatsächliche Öl- oder Gaspreis sind Maßstab für den Endverbraucher, sondern der Betrag, den der Gesetzgeber noch für tragbar hält. Das heißt im Klartext: Es zieht sich die Schlinge für den Verbraucher gleich zweifach zu: Durch ständig steigende Wohnkosten und durch ständig steigende Energiekosten. Es bleibt nur dagegen anzuarbeiten oder zu resignieren.
Die Frage ist allerdings, ob Regierungen überhaupt an einer Senkung von Energiekosten interessiert sind – zum einen weil die Öko-Zuschläge auf diesem Wege problemlos erhoben werden können und zum anderen vielleicht auch, weil unsere Parlamentarier überhaupt nicht wissen, dass es auf lange Sicht ganz anders gehen könnte – nämlich ohne Energiekosten und ohne Energiekonzerne.
Ich schlage nun einen Bogen über mehr als dreißig Jahre: 1989 hatten zwei Elektrochemiker der Universität Utah, Martin Fleischmann und Stanley Pons, einen Versuch vorgestellt, bei dem mit Hilfe von Palladium (einem seltenen Metall) und Deuterium (auch schweres Wasser genannt) und elektrischem Strom Wärmeenergie erzeugt werden kann. Und zwar mehr als mit der eingeleiteten elektrischen Energie erzeugt werden konnte. Um es vereinfacht zu sagen: Es war einfach so, als würde ein Tauchsieder weiter heizen, obwohl der Stecker gezogen war. Das war die Geburtsstunde der sog. „Kalten Kernfusion“. (Den Begriff gibt es allerdings schon viel länger, auch Nobelpreisträger Sacharow verwendete ihn, allerdings bei einer etwas anderen Technologie).
Jetzt sehe ich im Geiste Dutzende von Ingenieuren aufstehen, die sagen: „Unmöglich, das verstößt gegen den Energie-Erhaltungssatz.“ Dieser besagt, dass eine Gerätschaft nie mehr Energie erzeugen kann, als ihr vorher zugeführt wurde.
Im Prinzip haben Sie ja recht. Aber wie erklären Sie sich dann, dass ein Flugzeugträger mit 55 km/h seinen Begleitschiffen davonrast – ganz ohne zu tanken? „Ja gut, das ist Atomkraft, das gilt nicht“. Doch das gilt. Auch die Atomkraft unterliegt dem Energie-Erhaltungssatz. Nämlich in der Weise, das die am Kernprozess beteiligte Materie diese Energie beinhaltet. Nach Einsteins Formel E=MC2 wird sie nach einer Kernreaktion mit der Lichtgeschwindigkeit im Quadrat multipliziert. Deshalb wird eine winzige Menge an Materie (die sog. Bindungsenergie) zu einer Riesenmenge Energie. Ein Kilogramm Bindungsenergie wäre ausreichend, um neun Kubik-Kilometer Wasser um einen Meter anzuheben! Diese Tatsache wurde in rund hundert Jahren unzählige Male bewiesen. Viele Menschen denken, dass diese Art der Energiegewinnung in jedem Fall gefährlich sei. Für den Fall der Kernspaltung stimmt das auch, für die Kernfusion, ob heiß oder kalt, jedoch nicht. Angesichts der Energie- und Klimadebatte eine höchst bemerkenswerte Tatsache.
Damals hat man die beiden Wissenschaftler zunächst in den Himmel gehoben und kurz danach zum Teufel gejagt. Ein Wissenschaftler sagte: „Solche Typen müssen ausgeräuchert werden!“ Grund war, dass sich der Versuch zunächst nicht replizieren ließ, die Methode war noch etwas unausgegoren. So wurde die „Kalte Fusion“ zunächst zur „Junk-Science“. Allerdings: In den folgenden Jahren wurde sie hundertfach erfolgreich repliziert, auch von anerkannten wissenschaftlichen Institutionen und staatlichen Einrichtungen. Ende vergangenen Jahres wurde sie auch durch die amerikanische physikalische Gesellschaft wissenschaftlich anerkannt. Die europäische Union bezieht sich 2020 bei zwei Forschungsaufträgen ausdrücklich auf die Methode Pons & Fleischmann.
Inzwischen gibt es Dutzende erteilter Patente, positiver Gutachten anerkannter Wissenschaftler, erfolgreiche Probeläufe und es gibt erste Schritte zur Vermarktung.
So fragt sich der verständige Mensch: Wenn man doch seit mindestens zwanzig Jahren wusste, dass die Methode Pons & Fleischmann funktionierte, warum wurde sie nicht mit viel mehr Elan und technologischer Wucht weiterentwickelt?
Dass die Kernfusion ein Königsweg aus der Energiekrise sein könnte, weiß man seit Jahrzehnten. Vorbild ist die Sonne. Dort fusionieren Wasserstoffatome zu Heliumatomen. Bei diesem Vorgang wird die sog. „Bindungsenergie“ frei, die ich schon kurz angesprochen habe. Die sog. „Coulomb-Barriere“ macht die Fusion zweier Wasserstoffatome nahezu unmöglich, weil beide positiv geladen sind. Sie stoßen sich mit unvorstellbarer Kraft ab, ähnlich wie sich die positiven Pole von Magneten abstoßen. Auf der Sonne wird diese Barriere überwunden: Zum einen durch die Hitze von rund 15 Mio. Grad und durch den enormen Druck, den die Sonne durch ihre pure Masse erzeugt. (Daher der Begriff „Heiße Kernfusion“)
Der logische Weg diese Kernfusion auf der Erde zu bewerkstelligen und in den Genuss der Bindungsenergie zu kommen, wäre, die Bedingungen auf der Sonne nachzustellen. Weil der Druck der Sonnenmasse fehlt, wählte man als Alternative die Erhöhung der Temperatur auf 100 bis 150 Mio. Grad. Dies ist eine verallgemeinernde simple Beschreibung, tatsächlich sind die Versuchsmethoden unterschiedlich. Gemeinsam ist allen das Problem, wie mit solch extremen Temperaturen (zumeist durch Laser erzeugt) umzugehen ist. Denn es gibt keine Materialien, die derartigen Temperaturen standhalten: Beton, Stahl usw. würden ausnahmslos verdampfen. So entschied man sich, die Hitzequelle zwischen riesigen Elektromagneten frei schwebend zu halten.
Das hört sich alles sehr schwierig an und das ist es auch. Noch nie haben Fusionsreaktoren verwertbare Energie erzeugt. Überall auf der Welt gibt es diese Versuchsanlagen (Z. B. ITER oder Wendelstein). Seit Jahrzehnten spricht man unverdrossen von der „Energie der Zukunft“, eben weil sie unerschöpflich und weitgehend sauber sein könnte. – In diese Technologie, obwohl der Erfolg nicht absehbar ist – werden von staatlicher und privater Seite Milliardenbeträge investiert. Die Pressestellen der Anlagen berichten von den kleinsten Fortschritten. Diese Berichte werden von fast allen Presseorganen brav übernommen, kritische Fragen kommen selten.
Nun vergleichen wir einmal die Situationen: Bei der Methode Fleischmann & Pons („Kalte Fusion“) wird seit Jahrzehnten nachweislich Überschussenergie erzielt. Auch das diese Überschussenergie Folge einer Kernreaktion war wurde regelmäßig zweifelsfrei bewiesen: Die verwendeten Elemente wie z. B. Palladium oder Nickel, waren nach der Reaktion verändert, d. h. die atomare Komposition war nicht mehr dieselbe. Es wurden z. B. auch Spuren von Kupfer entdeckt, welches gar nicht Teil der Reaktorfüllung gewesen war.
Die Versuchsreaktoren der von mir so genannten „heißen Kernfusion“ sind riesig. Sie benötigen auch ebenso riesige Betonabdeckungen, weil zwar nicht radioaktive Strahlung wie bei einer Kernspaltung entsteht, aber doch Neutronenstrahlung. Diese ist zwar bei weitem nicht so problematisch, muss aber dennoch abgeschirmt werden. Wie schon gesagt, erfolgreich waren die Versuche nie, obwohl es zu wünschen wäre. Andererseits: Die Versuche zur „Kalten Fusion“ (ich nenne sie so, weil die kleinen Reaktoren in normaler Laborumgebung arbeiten können) zeigen seit Jahrzehnten Überschussenergie. Sie erzeugen also mehr Energie als ihnen zugeführt wird. (Die EU spricht übrigens vom bis zu 1000-fachen der eingespeisten Energie).
Das dürfte übrigens auf mittlere Sicht völlig untertrieben sein, denn die kleinen Reaktoren laufen mehr und mehr im selbst-erhaltenden Modus. Das heißt, die Energie, die sie zum Start der Reaktion benötigen, können sie mühelos nebenbei selbst erzeugen. Mit anderen Worten: Wir haben eine unendliche Energiequelle zur Verfügung die praktisch keine Rohstoffe benötigt. Die NASA spricht von 1 % der jährlichen Nickelproduktion. Diese Technologie erzeugt keinerlei Abfälle oder Strahlung, sie hat keinen Landschaftsverbrauch und kann dezentral eingesetzt werden. Mittlerweile wurden Dutzende von Patenten erteilt (nicht angemeldet sondern erteilt). In der Regel nach jahrelanger Prüfung.
Und hier schließt sich der Kreis zu dem was ich eingangs sagte: Der dezentrale Einsatz dieser Technologie könnte den Menschen das zurückbringen, was sie seit mehr als hundert Jahren verloren haben: Die Hoheit über die Energie. Nicht mehr in Form des Holzfeuers, sondern in Form eines kleinen, autarken, ungefährlichen Reaktors, der mit der gefährlichen Kernspaltungstechnologie nichts zu tun hat. Dies schrieb die NASA schon vor Jahren in einem Aufsatz: „The nuclear Reactor in your Basement“ – „Das Kernkraftwerk in ihrem Keller“.
Spätestens jetzt stellt sich doch die Frage: Warum fördert man die teure „Heiße“ Fusion mit ihren sehr ungewissen Erfolgsaussichten aber nicht die „Kalte“, die doch eindeutig die größeren Chancen auf praktische Anwendung hat?
Die Antwort ist so einfach wie deprimierend: Bei der Kalten Fusion profitiert nur der Verbraucher. Die gegenwärtigen Profiteure wie die Energiekonzerne, die Erdölförderer, die Kohleförderer, die Netzbetreiber und viele andere mehr – sie alle würden auf lange Sicht leer ausgehen. Und so wundert es überhaupt nicht, dass Elon Musk (Tesla) sich kürzlich für einen Versuchsreaktor der heißen Fusion in England interessierte. Denn eines ist klar: Sollten diese Anlagen irgendwann funktionieren, wären sie die perfekten Gelddruckmaschinen. Sie wären nur als Großindustrie zu betreiben und benötigten daher zwingend ein Verteilernetz. Die Stromleitungen wären nach wie vor die langen Leinen, die am Ende als Halsband beim Verbraucher enden. Die Heiße Kernfusion wäre auch alternativlos, denn sie wäre sauberer und billiger als andere Energiearten. Der Traum von einer Energieautarkie wäre allerdings endgültig ausgeträumt. Die einzige Autarkie wäre die Preisautarkie der Betreiber an die sich zweifellos auch wieder der Staat und die Netzbetreiber „hängen“ würden.
Die Kalte Fusion hingegen würde zu einem völligen Kulturwechsel in der Energiepolitik führen. Energie wäre wieder im persönlichen Machtbereich der Verbraucher. Sie zweifeln? Nein, die Geräte sind auf mittlere und lange Sicht keine Hochtechnologie, sondern Geräte in Großserie, vergleichbar mit Heizungen, Waschmaschinen oder ähnlichen Geräten, jedenfalls was die Fertigung angeht. An solcherart gefertigten Geräten lässt sich nicht viel verdienen. Die fertigungstechnisch vergleichbaren Geräte der „weißen Ware“, die man in Deutschland kaufen kann, sind in der Regel in Osteuropa gefertigt und die Margen sind gering.
Dass die Geräte erschwinglich blieben, dafür würde die Konkurrenz sorgen und vor allem die auslaufenden Patente. Das Patent des Erfinders Dr. Andrea Rossi wurde in den USA und weltweit 2015 erteilt, es gilt also noch rund 14 Jahre (je nach Land).
Wenn Konzerne nichts mehr an der Energie verdienen können und deshalb nicht investieren, ist der Staat gefragt, diese Technologie voranzutreiben. In Europa gibt es seit Ende vergangenen Jahres mit den beiden Forschungsprogrammen zur Kalten Fusion erstmals ein öffentliches Bestreben, sich diesem Thema zu widmen. Allerdings nach siebenjähriger Überlegungsphase. Ich wünsche mir, dass diese Bestrebungen Erfolg haben, wenngleich die Fördermittel im Vergleich zur Unterstützung der Heißen Fusion absolut nicht der Rede wert sind.
In der über dreißigjährigen Geschichte der Kalten Fusion war diese durchgängig unerwünscht. Die Profiteure, die an allen Schalthebeln der Macht saßen und noch sitzen, haben sie verhindert und der „einfache Mann auf der Straße“ kannte sie nicht. Sie ist ja auch kompliziert zu verstehen.
Diejenigen, die seit vielen Jahrzehnten risikofrei an der Energie verdienen konnten haben nichts ausgelassen, die Kalte Fusion zu diskreditieren. Wissenschaft und Medien waren dabei hilfreich. Viele Wissenschaftler konnten mit dem „Phänomen“ Kalte Fusion nichts anfangen, denn sie entsprang ja der Jahrhunderte alten Forschungsmethode „Versuch und Irrtum“. Ziel der meisten Wissenschaftler ist es aber, große Erfindungen im Wege der Grundlagenforschung zu erlangen. Nur dieser Weg wird von vielen Wissenschaftlern als „regulär“ und „echte Wissenschaft“ anerkannt. Höchst amüsant ist dieser Wettstreit in der amerikanischen Fernsehserie „The Big Bang Theory“ (Die Urknalltheorie) beschrieben. In einer Folge empfiehlt der theoretische Physiker Dr. Sheldon Cooper seinem Freund und Kollegen, dem Experimentalphysiker Dr. Leonard Hofstadter, sich doch irgendeine sinnvolle Beschäftigung zu suchen. Z. B. hätte er von einer Frau gehört, die über Jahre ein riesiges Wollknäuel erschaffen habe. - Hochschulen außerhalb der theoretischen Physik betrachtete Cooper als bessere Berufsschulen.
Diese satirische und überspitzte Darstellung beschreibt eines: Die Arroganz und Eitelkeit mancher Physiker. Sie verfügen zwar über kein einheitliches Erklärungsmodell für die Physik, aber eines wissen sie ganz genau: Eine Kalte Fusion kann es nicht geben! Sie haben damit, wohl unwissentlich, der Energielobby jahrzehntelang in die Hände gespielt.
Zu den Jahrzehnte-langen so teuer wie erfolglos betriebenen Versuchen zur heißen Fusion findet sich bei der „Big Bang Theory“ noch eine passende Satire. Frage an einen Physiker: „Ist es möglich, dass Hühner eckige Eier legen?“ „Im Prinzip ja, man muss die Hühner die Eier lediglich im Vakuum legen lassen.“ - So viel zur Herstellung von Sonnenverhältnissen auf der Erde.
Hier ist anzumerken: Auch die Heiße Fusion wäre energiepolitisch hoch wünschenswert, wenn sie irgendwann gelingen sollte. Allerdings legt sie die Verbraucher an die schon beschriebene „Leine“. Die Kalte Fusion ist einfacher, billiger, dezentral angelegt und praktisch fertig.
Auch das Argument mancher Physiker die Kalte Fusion sei „wissenschaftlich nicht erwiesen“ kann nicht gelten: 1. Die hundertfach erzeugte Überschussenergie ist mit verschiedenen wissenschaftlichen Methoden eindeutig bewiesen worden. 2. Die Kernreaktion ist durch die Veränderung der atomaren Zusammensetzung nach dem Prozess ebenfalls mit wissenschaftlichen Methoden und durch Gutachten anerkannter Wissenschaftler festgestellt worden. Die vielfach erteilten Patente vervollständigen das Bild. – Es geht manchen Wissenschaftlern ja auch nicht um die Fakten, es geht ihnen um ihre Deutungshoheit.
Die Rolle der Medien bei der Bekanntmachung der Kalten Fusion ist ebenfalls ziemlich trostlos. Sie folgen in der Regel den Verlautbarungen der Pressestellen der zahlreichen Versuchsreaktoren der Heißen Fusion, ganz einfach, weil „die Wissenschaft“ diese Aussagen aus den oben beschriebenen Gründen stützte. Mancher Wissenschaftsredakteur gefiel sich auch in der Rolle, dieser „etablierten Einschätzung“ zu folgen. So gehörte man dazu. Es störte dabei nicht sehr, dass besagte Pressestellen seit 30 Jahren sinngemäß die gleichen Meldungen verlauten lassen: „Mit leicht modifizierten Methoden sei man wahrscheinlich bald in der Lage, ein Fusion von Wasserstoffatomen zu Helium zu vollziehen.“ Zumeist wird angefügt, zehn, zwanzig oder dreißig Jahre könne es schon noch dauern. Was dabei regelmäßig offen bleibt ist die Frage: Was bedeutet solch ein Gelingen: Heißt es das Aufrechterhalten eines Plasmas für wenige Millisekunden oder Sekunden und wie weit ist der Weg zur stabilen, dauerhaften Produktion sauberer billiger Energie? - Das kann dauern, denn dazu sind die bisherigen Versuchsreaktoren nicht geeignet. - Was auch kommt: Die Medien drucken es, garniert mit bunten Bildern der Riesenbaustellen, z. B. von ITER, nach.
Erfolgreiche Versuche zur Kalten Fusion werden in der Regel nicht kommentiert, außer von einigen Medien, z. B. der „Aftenposten“ oder einmal auch der „Berliner Zeitung“. Im Gegenteil: Medien berichten, wenn überhaupt, negativ. Von den guten Nachrichten, z. B. der Bekanntmachung der „American Physical Society“ oder den Forschungsaufträgen der EU: Nichts. Wirklich ganze Arbeit (im negativen Sinne) leistet dabei Wikipedia. Auch heute (20.8.21) schreibt Wikipedia (neben anderen Falschbehauptungen) über den Ecat des Erfinders Andrea Rossi: „Allerdings wurde bei der internationalen Patentanmeldung das Gerät als nicht patentierbar abgelehnt, da die Funktionsweise den allgemein anerkannten Gesetzen der Physik widerspräche. Die Anwendung müsste entweder experimentell oder theoretisch bestätigt werden. Journalisten war es nicht erlaubt, den Kern des Reaktors zu untersuchen.“
Hier nun die Wahrheit: Das bereits 2015 erteilte US-Patent, das mittlerweile weltweit gilt, finden Sie unter der folgenden Patentnummer: US 9,115,913 B1.- Rossis wissenschaftliche Veröffentlichung in „Research Gate“ zu diesem Thema ist dort mit mehreren Zehntausend Lesungen der mit Abstand meistgelesene Aufsatz aus dem Bereich Physik.
Wissenschaft, Medien und andere interessierte Kreise haben sich Jahrzehnte daran abgearbeitet, den Begriff der „Kalten Kernfusion“ zu verbrennen. Und so kann sich auch heute noch jeder „Viertel-Gebildete“ darauf berufen, er habe gelesen, dass die Kalte Fusion nicht funktioniert.
Diese verbreiteten Unwahrheiten reichen aus, Medien, Parlamentarier und andere davon abzuschrecken, sich mit diesem wichtigen Thema auseinanderzusetzen.
Es ist am Ende das fehlende Wissen, welches es nationalen und vor allem internationalen Akteuren so leicht macht, die Schlinge um den Hals der Verbraucher immer enger zu ziehen.